Projekte und Aktuelles

Übersicht über einige wissenschaftliche Projekte, die über das Schreiben eines Buches oder die Konzeption eines Sammelbands hinausgehen. Solche Projekte entstehen immer gemeinsam mit KollegInnen, Kooperationspartnerinnen und -partnern. Ihnen allen gegenüber empfinde ich große Dankbarkeit!

1997 – 2004

am Leibniz Institut für Deutsche Sprache, Mannheim, Konzeption und Realisierung eines Hypertext-Wörterbuchs, das damals den Namen elexiko trug und heute in der Wortschatzplattform OWID aufgehoben ist

2011 – 2019

Germanistische Institutspartnerschaft (GIP, gefördert vom DAAD) mit dem Lehrstuhl für Deutsche Philologie, Universität Vilnius, Litauen. Inhaltlich ging es um den Austausch über die universitäre Lehre, um Forschung und Entwicklung gemeinsamer Methoden und digitaler Ressourcen. https://www.flf.vu.lt/institutai/bkki/struktura/vfk/germanistik#ueber-uns

2011 – 2012

Das von der Europäischen Union finanzierte Projekt „Konstruktionsglossare im Fachsprachenlernen – Deutsch, Estnisch, Lettisch, Litauisch“ (kurz: KoGloss) wurde im Dezember 2012 erfolgreich abgeschlossen.

Eine detaillierte Beschreibung in Form eines Manuals dokumentiert alle Schritte der KoGloss-Methode. Das Manual ist als Anleitung für den Einsatz der Methode entstanden, die sich an den spezifischen Bedürfnissen ausgewählter Zielgruppen (Sprachwissenschaftler, Sprachdidaktikerinnen, Fremdsprachlehrer in Hochschulen und Weiterbildung, Übersetzer und Terminologinnen in Weiterbildung und Beruf) orientiert. Eine deutsche und eine englische Fassung des KoGloss-Manuals finden Sie hier: https://dspace.ut.ee/handle/10062/28881

seit 2014/2015

Ich beteilige mich an der Inhaltserstellung des Online-Kurses „Sprach- und Textverständnis“ auf der Plattform ORCA.nrw. Diese Plattform können nicht nur Lehrende und Studierende aller Hochschulen des Landes NRW nutzen, um ggf. Fähigkeiten aufzufrischen, die zum Studienstart benötigt werden. Meine Mitarbeit umfasst den Bereich Sprache angemessen verwenden und das Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen, das beim Verfassen von Seminar-, Haus- und Abschlussarbeiten nützlich sein kann. Der Online-Kurs ist seit Ende November 2023 für jede und jeden (per Registrierung) zugänglich: https://www.orca.nrw/kurse/sprach-und-textverstaendnis-2-0. Alle Materialien sind unter CC BY-SA 4.0. lizenziert und können auch heruntergeladen werden.

In der Veranstaltungsreihe „Lehre verbindet NRW – Ein digitales Vernetzungsangebot des Landesportals ORCA.nrw“
(siehe: https://www.orca.nrw/vernetzung/veranstaltungen/lehre-verbindet-nrw/) fand am 14.11.2024 eine Zoom-Präsentation von Ulrike Haß statt:
Thema war ein für die Studieneingangsphase konzipiertes E-Learning-Projekt, insbesondere dessen Modul „Sprach- & Textverständnis 2.0 – Teilbereiche: Sprache angemessen verwenden“ und das zugehörige „Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen“.

seit 2017

wortschatzwissen.de Ein Referenzwortschatz bzw. Orientierungswortschatz für die Sekundarstufe I

In einer niederschwellig nutzbaren Internet-Datenbank mit ca. 20.000 Wörtern und Wendungen können Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte nach Verwendungsbespielen für Wörter suchen, Wortschätze nach für Jugendliche relevanten Themen und anderen Kriterien zusammenstellen sowie einige Unterrichtsmaterialien finden. Der Online-Wortschatz befindet sich im Aufbau (derzeit nicht öffentlich zugänglich).

Zu den Wörtern werden nur sprechende Beispiele und Links zu anderen Wörtern gegeben, keine komplizierten Definitionen. Diese Worterklärungen werden ergänzt durch

  • Informationen und Hinweise zur richtigen Schreibung eines Worts, und zwar unter fachdidaktischer Perspektive mit Angabe häufiger Wortbausteine und von Schreibregeln,
  • Lernaufgaben, die den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit bieten, ihren Wortschatz spielerisch zu erweitern,
  • Unterrichtsmaterialien (Kopiervorlagen). Mit ihnen wendet sich das Projekt an Lehramtsstudierende und Lehrkräfte insbesondere des Fachs Deutsch, aber auch anderer Fächer für die Sekundarstufe I sowie an alle Lehrkräfte. Sie können sich beim Erstellen wortschatzdidaktischer Unterrichtsmaterialien durch diesen Online-Wortschatz unterstützen lassen.

Ein E-Learning-Kurs zur Wortschatzdidaktik ergänzt das Angebot. Sie können außerdem nach bestimmten Kriterien Wortlisten zusammenstellen und ausdrucken (diese Funktion ist noch in Arbeit).

Poster von 2018: https://learninglab.uni-due.de/system/files/wortschatzwissen_hass_zick_END_0.pdf

Poster vom Netzwerktag Digitalisierung: 25. November 2019:
urn:nbn:de:hbz:464-20200129-173527-2

Der Referenzwortschatz wie beschrieben kann leider auf der bisherigen Softwarebasis nicht mehr öffentlich zugänglich gemacht werden. Ich werde ein ausführliches Konzeptpapier mit Dokumentationen und wissenschaftlichen Begründungen erstellen und online unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlichen.

2023

Vortrag auf dem 58. Linguistischen Kolloquium / Linguistics Colloquium 58 / 58e Colloque international de linguistique 20.9. – 22.9.2023
an der Philologischen Fakultät/ Faculty of Philology, Universität Vilnius/ Vilnius University, Universiteto g. 5, LT-01131 Vilnius, Litauen/Lithuania
mit dem Thema:

Ein Verzeichnis wissenschaftssprachlicher Formulierungen als OER-Angebot für die Studieneingangsphase. Ein Beitrag zur Phraseologie der fächerübergreifenden Wissenschaftssprache Deutsch

2024

Vortrag bei der Gesellschaft für deutsche Sprache, e.V.,
Zweig Odense/Dänemark, Süddänische Universität:
„Die Sprache der Musik“
14.2.2024, 14:00 – 16:00
https://gfds.de/events/die-sprache-der-musik/

Abstract:

„Die Sprache der Musik — wird von allen Menschen verstanden.“ Dieser Topos lässt sich in Textkorpora gut dokumentieren. Aber sind sich Sprache und Musik wirklich ähnlich, und warum glauben wir das? Was sagen einerseits die Sprachwissenschaft und andererseits die Musikwissenschaft zu der behaupteten Ähnlichkeit? Der Vortrag skizziert die Grundlagen der immer wieder begegnenden Analogie zwischen den beiden Kommunikationssystemen, und zwar im Sprachgebrauch selbst als auch in der wissenschaftlichen Diskussion von der Antike bis heute – letzteres aber sehr ausgewählt und zugespitzt! Im letzten Teil des Vortrags versuche ich, über das Vergleichen hinauszukommen und an ein paar Beispielen mögliche Verflechtungen und das funktionale Zusammenspiel zwischen Sprache und Musik aufzuzeigen. Es werden Überlegungen zur Diskussion gestellt, wie die Analyse musikalischer ‚sozialer Praxen‘, die ja immer auch sprachliche Praxen sind, interessant werden könnte.

In der Reihe der Sonntagsvorträge der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft Ankershagen (Mecklenburg-Vorpommern) findet am 1.12.2024, 11 Uhr ein Vortrag statt von
Sebastian Göttel, M.A. (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) / Prof. Dr. Ulrike Haß (Univ. Duisburg-Essen) über den Strelitzer Sprachforscher und Briefpartner Schliemanns Daniel Sanders.
Abstract: Das 19. Jahrhundert war eine Hochzeit für die (nicht nur wissenschaftliche) Beschäftigung mit Sprachen. Es gab neue Erkenntnisse über die Geschichte u.a. der deutschen Sprache und es wurden Zusammenhänge gesehen zwischen Sprachen und Nationalstaaten sowie demokratischen Hoffnungen rund um das Jahr 1848. Daniel Sanders gehört in diesen Zusammenhang; er wurde als pointiertester Kritiker der Brüder Grimm bekannt. Diese Auseinandersetzung betraf einerseits die unterschiedlichen Auffassungen von Sprache, war aber auch durch Sanders‘ Status als Jude bestimmt. Beides soll erläutert werden. Sein Lebensthema und Gegenstand des größten Teils seiner enormen Publikationstätigkeit war die deutsche Sprache, aber er beschäftigte sich auch immer wieder mit der neugriechischen Sprache und Literatur. In diesem Rahmen entspann sich ein Briefwechsel zwischen ihm und Heinrich Schliemann, über den wir berichten werden.